Passende Prozess-Schritte?
Passende Prozess-Schritte?

Passende Prozess-Schritte?

Im Coaching hört man oft den Satz: „Ich arbeite mit mehreren Tools und finde immer das, was gerade zu meinen Klienten passt“. Auf der einen Seite ist Flexibilität in dynamischen Prozessen notwendig. Auf der anderen Seite verbirgt sich hinter dieser Strategie oft ein Eiertanz, da der Coach / die Coachin weder eine klare Linie hat, noch eine verfolgt. Das führt in kein Ziel und zu keinen brauchbaren Ergebnissen.

Dynamik bewegt sich im Rahmen

Es ist wie beim Fußball: es geht darum Tore zu schießen, im besten Fall mehr als die gegnerische Mannschaft. Das Spiel bewegt sich in einem Rahmen (Spielfeld) und hat Ziele und Regeln, die nachvollziehbar sind. Was wäre, würden sich Ziele und Regeln bei jedem Spiel ändern, womöglich willkürlich? Chaos im System.

Wiederholbare Prozesse, kontextunabhängig

Das St. Galler Coaching Modell® spricht z.B. von fünf Dimensionen des Prozesses. […] Die Wirksamkeit des Modells wurde validiert und wissenschaftlich bestätigt. […] Die Abfolge der Prozesse ist im Modell vorgegeben und beinhaltet Schritt für Schritt Begleitungen von der ersten Dimension „der Wert im Kontext und Zielraum“, der zweiten Dimension „der Problem- und Entwicklungsraum“, der dritten Dimension „der Tiefenstrukturen“, der vierten Dimension „der Zeitstrukturen“ bis zur fünften Dimension „der Spiritualität“. […] *

Der Kern des St. Galler Modells® ist nach innen gerichtet, auf den unbewussten Teil des Menschen. Hier liegt die Anknüfpung an die transpersonale Psychologie nahe. Daher ist dieses Konzept auch für „nicht spirituelle“ Menschen anwendbar.

Interessant ist, dass die vier vorangehenden Schritte im fünften Schritt (5. Dimension) ihr Gesamtbild finden, bzw. um in den Worten des Modells zu bleiben, ihre Gesamtintegration.

Ein Werkzeug ist kein Coaching

Sie kennen sicher den Spruch: „Wer nur einen Hammer zur Verfügung hat, sieht jedes Problem als Nagel.“ Nach meiner Meinung hat sich bei aller Spezialisierung hier etwas wie Scheuklappendenken eingeschlichen. Es wird sich auf bestimmte Werkzeuge spezialisiert (?), die als Lösung für alle Probleme eingesetzt werden. Der synchronisierte Untertitel klingt dann oft so: „Ich mache echt nur noch das, nichts anderes mehr, damit kannst du jedes Problem lösen.“ Das ist die andere Seite der Medaille.

Daher ist es für mich wichtig festzuhalten, dass die Nutzung eines Werkzeuges nicht das Coaching machen, sondern der Prozess dahinter. Auch, wenn ich zum Beispiel mit Lenormand-Karten arbeite, erhebe ich dieses Tool nicht über den Prozess. Die Karten helfen das unbewusste Selbstbild ans Licht zu bringen und die Wahrnehmung der eigenen Position und die der anderen Beteiligten eines Systems bewusst zu machen. Mir stehen aber auch andere Tools zur Verfügung.

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