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Trau dich, Hilfe anzubieten
Trau dich, Hilfe anzubieten

Trau dich, Hilfe anzubieten

Wie du Hemmungen überwindest und mehr Verbindung schaffst

Kennst du das: Du siehst jemanden in einer schwierigen Situation, in einer verzweifelten Lage und spürst den Impuls, zu helfen, aber irgendwas hält dich zurück. Vielleicht fragst du dich, ob dein Angebot willkommen ist oder ob du dich einfach nicht einmischen solltest. Du denkst dir: „Wie soll ich schon helfen?“ Später, wenn die Situation vorüber ist, kommt das schlechte Gewissen. Dann redest du dir selbst gut zu und sagst dir: „Hätte meine Hilfe überhaupt etwas gebracht?“

Der Wunsch, zu helfen, aber die Angst etwas falsch zu machen oder nicht gewollt zu sein, hemmt viele Menschen.

Warum es so schwer fällt, Hilfe anzubieten

Es gibt viele Gründe, warum wir zögern, Hilfe anzubieten und oft sind es unsere eigenen Ängste, die uns zurückhalten. Die Angst, „etwas falsch zu machen“ ist eine sehr große Hürde. Wir fragen uns, ob das, was wir zu geben haben, überhaupt ausreicht oder ob es der Person wirklich hilft. Was, wenn wir etwas falsches sagen? Was, wenn wir ins Fettnäpchen treten? Was, wenn wir das Signal „Hilfe“ falsch verstanden haben?
Die eigenen Unsicherheiten spielen eine große Rolle: „Was, wenn mein Angebot abgelehnt wird?“ Diese Frage kann uns lähmen. Denn wir befürchten weniger, dass unser Angebot abgelehnt wird, sondern, dass wir als Mensch abgelehnt werden.

Warum es wichtig ist, trotzdem Hilfe anzubieten

Es mag dir vielleicht im ersten Moment nicht bewusst sein, aber Hilfe anzubieten ist eine der stärksten Arten, wie wir Verbindung schaffen können. Auch wenn du dir nicht sicher bist, ob deine Unterstützung direkt zu einer Lösung führt, zeigt dein Angebot, dass du für den anderen da bist und mitfühlst. Diese Geste alleine kann unglaublich viel bewirken.
Es ist wichtig, sich nicht von der eigenen Unsicherheit führen zu lassen. Denn was der andere oft braucht, ist das Gefühl: „Ich werde gesehen. Ich bin nicht alleine.“ Wenn wir ein Nein des Gegenüber akzeptieren und das nicht als persönliche Ablehnung wahrnehmen, ist es leichter Hilfe anzubieten.

Wie du Hilfe einfühlsam anbietest

Manchmal reicht es schon, den ersten Schritt zu machen und zu fragen: „Kann ich dir helfen?“ oder „Ich würde dir gerne helfen, was brauchst du gerade?“

Hier ein paar Möglichkeiten, wie du Unterstützung anbieten kannst:

  1. Sei konkret, aber flexibel: Womögich weiß dein Gegenüber gar nicht, was ihm gerade helfen würde. Anstatt zu fragen „Kann ich dir irgendwie helfen?“, könntest du konkretere Vorschläge machen, aber ohne Druck auszuüben: „Ich kann dir gerne beim Einkaufen helfen oder für dich da sein, wenn du jemanden zum Reden brauchst.“ So gibst du der anderen Person Raum, dein Angebot anzunehmen oder abzulehnen, ohne sich verpflichtet zu fühlen.
  2. Biete kleine Hilfe an: Unterstützung muss nicht immer groß und aufwendig sein. Vielleicht ist es einfach, jemanden bei einer kleinen Aufgabe zu unterstützen oder für einen Moment die Verantwortung zu übernehmen – diese kleinen Gesten können bereits viel bewirken.
    Was ich damit meine ist. Eine Tür für jemanden aufzuhalten, zeigt mehr Wertschätzung, als einen Vortrag über Respekt zu halten …
  3. Zeige Geduld: Manche Menschen brauchen Zeit, um Hilfe anzunehmen. Sie wollen niemandem zur Last fallen, fühlen sich schuldig oder schämen sich. Wenn dein Angebot nicht sofort angenommen wird, bleibt es ein wichtiges Signal, dass du da bist, wenn deine Hilfe gebraucht wird.

Wenn dein Angebot abgelehnt wird

Ich möchte noch einmal kurz daruaf eingehen, dass deine Hilfe womöglich abgelehnt wird. Das kann sich unangenehm anfühlen. Aber es ist wichtig, das nicht persönlich zu nehmen.
Oft haben Menschen, die in Krisen stecken, ihre eigenen Gründe, warum sie Hilfe ablehnen – vielleicht möchten sie nicht als schwach oder hilfsbedürftig wahrgenommen werden. Oder sie haben es nie gelernt Hilfe anzunehmen. Und manchmal ist einfach jeder Mensch in einer Kirse zu viel. Es löst den paradoxen Gedanken bei dem anderen aus: „Ich kann mich jetzt um den oder die nicht auch noch kümmern.“

Wichtig ist, weiterhin präsent zu bleiben. Und, bei dir zu bleiben. Wenn es dich triggert, dass deine Hilfe abgelehnt wurde, gehe in dich und prüfe, was da los ist.

Trau dich, den ersten Schritt zu machen

Hilfe anzubieten bedeutet nicht, alles perfekt zu machen. Es bedeutet, Mensch zu sein – mit all unseren Unsicherheiten, unserem Mitgefühl und unserer Bereitschaft, füreinander da zu sein. Es ist ein Geschenk, wenn wir den Mut finden, unsere Hand auszustrecken. Denn genau in diesen Momenten entstehen Verbindungen, die Halt geben und Heilung ermöglichen – nicht nur für den anderen, sondern auch für uns selbst.

Es gibt ein wunderschönes Zitat von Mutter Teresa:

„Nicht alle von uns können große Dinge tun. Aber wir können kleine Dinge mit großer Liebe tun.“

Also trau dich – deine kleine Geste kann für jemanden einen großen Unterschied machen.

Wenn du selbst in einer Situation steckst, in der du Hilfe brauchst, aber nicht weißt, wie du sie annehmen kannst, melde dich gerne. Ich begleite Menschen in genau solchen Momenten. Schaue auch gerne auf meine Homepage: www.van-dinter.de

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